Wie kann man ein Haus und Grundstück kaufen und erhalten, ohne individuell viel Kapital zu haben? Wie kann man verhindern, dass es doch wieder in den Besitz von Einzelnen gelangt?
Das Freiburger Mietshäuser Syndikat hat hier ein erfolgreiches Konzept entwickelt, und danach haben auch wir uns orientiert:
So gründeten wir im Jahre 2001 die “Wohnprojekt Schellingstrasse gGmbH”, die im Mittelpunkt des Konzeptes steht: Sie kaufte schließlich am 18.08.2004 das Gelände mit den drei Häusern. Hauptgesellschafter der gemeinnützigen GmbH (also Eigentümer der Gesamtimmobilie) ist ein Verein, deren Mitglieder ausschließlich die Bewohner und Bewohnerinnen der Schelling sind.
Zweiter Gesellschafter der GmbH ist das Freiburger Mietshäuser Syndikat. Diesem obliegt jedoch lediglich eine “Wächterfunktion”, da die wesentlichen Bestimmungsrechte beim Verein liegen. So ist gewährleistet, dass das Projekt auch in Zukunft ähnlich einer Genossenschaft tatsächlich selbstverwaltet wird und immer die jeweils im Projekt Wohnenden auch tatsächlich über dessen Belange entscheiden. Dabei obliegt den einzelnen WGs nach wie vor eine hohe Autonomie, was deren Innenleben anbelangt. Das Projekt und somit die 3 Häuser übergreifende Entscheidungen werden gemeinsam in Häuser-Vollversammlungen – in basisdemokratischen Entscheidungsstrukturen – getroffen.
Die Mittel, die zur Finanzierung benötigt wurden, kamen und kommen über sogenannte Direktkredite (also direkte Geldzuwendungen von Dritten) und ein Bürgschaftsdarlehen. Um die Finanzierungskosten in Grenzen zu halten, arbeitet die Gesellschaft intensiv mit der GLS-Gemeinschaftsbank zusammen. Schließlich steuert ein gemeinnütziger Förderverein Mittel zum Erhalt des denkmalgeschützten Stabsgebäudes bei.
Das Modell ist auf eine möglichst große Effizienz hin ausgelegt: Die Verwaltungskosten können durch die klaren Strukturen sehr niedrig gehalten werden, weitgehende Selbstverantwortung der MieterInnen wirkt sich mindernd auf die laufenden Instandhaltungskosten aus. Die zinsgünstigen Kredite unserer UnterstützerInnen und der Gemeinschaftsbank sorgen dafür, dass die Kapitalkosten nicht ausufern. Trotz des “Sparhaushaltes” kann eine (halbe) Arbeitsstelle im Verwaltungsbereich neu geschaffen werden. Insgesamt ergibt sich ein solides und für die kommenden 20 Jahre tragfähiges Konzept.