Und was ist mit Ökologie in der Schelling?
Ein Teil der Sanierungsmaßnahmen wurde mit sogenannten Kfw-Krediten (Kredit für Wiederaufbau) finanziert. Das bedeutet: Die Kfw-Förderbank des Bundes vergibt günstige Kredite für Sanierungsmaßnahmen, die helfen die Kohlendioxid Emissionen zu senken. Bei uns waren das der Einbau eines Bockheizkraftwerkes (BHKW), das Reparieren und Isolieren des Daches und ein Teil der Reparaturen an den Fenstern.
Das Kraftwerk im Keller…
In einem Blockheizkraftwerk wird gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Eine Gasturbine treibt einen Generator an und erzeugt so Strom. Die in Kühlwasser und Abgas enthaltene Wärme wird zum Heizen und als Warmwasser benutzt. Durch diese Kraft-Wärme Kopplung wird der Energienutzungsgrad auf fast 90% erhöht und so bis zu 30% Co2 eingespart. Mittlerweile werden alle drei Häuser auf dem Schelling-Gelände so mit Strom und Warmwasser versorgt. Je nach Auslastungsgrad kann aber auch Strom ins öffentliche Netz eingespeist bzw. dazugekauft werden.
Einmal neues Dach bitte !
Richtig rund gings auf dem Dach: Ziegel runter, Restisolierung runter, alles runter. Nachdem es bis auf den Dachstuhl ausgezogen war und sich die Bewohner ein bischen an die Höhenangst auf dem Gerüst gewöhnt hatten, kam der komplette Wiederaufbau: Isoliert wurde mit Isoflock (Dämmstoff auf Zellulosebasis und damit nachwachsender Rohstoff), das in die Lücke zwischen neuen Dwd-Platten (diffusionsoffene Holzplatten) und Dampfsperrfolie gepustet wurde. Es folgten rund 18 km Dachlatten… und Dachziegel haben wir natürlich auch wieder.
Die behutsame Restaurierung der Eichensprossenfenstern ist ebenfalls ökobilanziell ein Vorteil gegenüber komplett neuer Kunstoff-Fenster. Über 100 Jahre sind sie alt und verleihen dem Haus sein besonderes Aussehen. Da sie bald auch besser schließen reduzieren wir stark unseren Energieverbrauch und somit den CO2 Ausstoß.
Leben im und am Haus
Natürlich sind wir auch um unsere tierischen Untermieter bemüht. Gemeinsam mit dem NABU Tübingen und dem Vebtil haben wir im Rahmen der Sanierung Wohnraum für Fledermäuse, Mauersegler, Mehlschwalben, Dohlen und anderes Geflügel geschaffen. Weitere Tierbehausungen sind in Planung. Auch in dieser Hinsicht ist also für “Buntes Wohnen” in der Schelling gesorgt.